Germanen und Wikinger waren gefürchtete Krieger. Nicht nur ihr wilder Schlachtruf eilte ihnen voraus, sondern auch das Scheppern ihrer Kriegswaffen. Im Nahkampf setzten die Mannen aus dem Norden dabei auf ein gefürchtetes Kurzschwert, der Sax. Von der Eisenzeit bis ins Hochmittelalter schnitt diese Hiebwaffe sich durch Reihen – und auch heute noch macht der Sax eine schnittige Figur, am realitätsnahen Wams oder zumindest an der Wand.
Wenn du dir ein Sax kaufen möchtest, solltest Du bedenken, dass es unterschiedliche Saxe gibt. Wie sich diese unterscheiden und wofür sie verwendet wurden, erfährst Du hier.
Der Sax in der Geschichte – tödlich im Kampf, praktisch im Alltag
Beim Sax handelt es sich (je nach Länge und Epoche) um eine Mischform aus Kurzschwert und Messer. Für die Wikinger war der Sax eine einschneidige Hiebwaffe für Schnitte und Schläge aus der näheren Distanz. Dies war auch für Schwerter aus der Eisenzeit die Regel, so etwa beim römischen Gladius.
Das Wort selbst leitet sich vom althochdeutschen Wort “Sahs” her, was schlicht Messer bedeutet. Die ersten Saxe tauchten ab dem 4. Jahrhundert vor Christus in Skandinavien auf. Erst ab dem 9. Jahrhundert nach Christus wurden die Saxe langsam von anderen Waffen abgelöst. Zumindest als Waffe, denn gerade im skandinavischen Raum und den britischen Inseln fanden die vielseitigen Messer immer noch rege Verbreitung.
Der Sax (oder auch Skramasax) war nicht nur über die Epochen hinweg eine gefürchtete Waffe, sondern verbreitete sich auch räumlich von Skandinavien aus auf die britischen Inseln und aufs europäische Festland. Im Gegensatz zu später gebräuchlichen Langschwertern, waren Saxe aber erschwingliche Waffen. Diese wurden daher nicht nur im Gefecht genutzt, sondern auch für Holz- und Feldarbeiten und tägliches Handwerk.
Kurzsax – Das Ass im Schildwall
Je nach Länge der Saxe unterschied sich auch die Führung. Ein Kurzsax von 20-25 Zentimeter Klingenlänge war für die Arbeit praktisch und im Nahkampf tödlich. Waren zwei Trupps erst einmal im Nahkampf verwickelt, schrumpfte der Bewegungsradius für jeden Kämpfer enorm. Ein Kurzsax konnte auch hier noch extremen Schaden beim Gegner anrichten und selbst durch die Lücken im Schildwall konnten die Wikinger so mühelos schneiden.
Der Langsax – dicht am klassischen Schwert
Der Langsax entwickelte sich erst ab Ende des 7. Jahrhunderts. Mit einer Klingenlänge von bis zu 50 Zentimetern war es wesentlich dichter am klassischen Schwert als das Kurzsax. Tatsächlich weisen einige Langgriffe darauf hin, dass Langsaxe im westfälischen und niedersächsischen Raum sogar als Hauptwaffe geführt wurden.
Ein besonderer Fund aus dem 9. Jahrhundert ist der Sax von Beagnoth, das in der Themse gefunden wurde. Es ist reich mit Runen verziert: Zum einen mit dem Runenalphabet und zum anderen mit dem Wort Beagnoth – möglicherweise der Träger oder Schmied des Schwertes.
Der Wikinger Sax wurde für gewöhnlich mit der Schneide nach oben am Gürtel getragen.
Schmal- und Breitsax
Auch die Unterteilung in Schmalsax und Breitsax ist üblich. Vor allem Breitsaxe waren reichlich verziert und trugen oftmals Runen, Tierdarstellungen, Gesichter oder – inspiriert von den Römern – Phallusdarstellungen. Letzteres war vor allem in Gallien beliebt.
In allen diesen Fällen aber waren Saxe Waffen, an deren scharfen Ende sich kein Feind wiederfinden mochte.
Herstellung des Sax
In der Fertigung bestand der Sax von einst häufig nicht aus Stahl, sondern aus feuerverschweißtem Eisen. Mehrere Lagen wurden unter Schmiedehitze miteinander verbunden, wobei die Schneide oft aus härterem Material bestand als der Korpus. Allerdings gibt es auch historische Belege für Stahlsaxe, die – nach heutigen metallurgischen Untersuchungen – handwerklich hochwertig gefertigt waren und aus einer eleganten Komposition aus Kern- und Mantelstahl bestanden.
Zusätzliche Blutrinnen und Hohlkehlen verringerten das Gewicht der Klinge und erleichterten die Führung.
Ein authentisches Stück aus dem Norden – ein passendes Winger Sax kaufen
Wenn du heute ein echtes Sax kaufen möchtest, solltest du aber nicht nur auf die Klinge achten, sondern auch Griff und Scheide besondere Beachtung schenken.
So kannst du den Sax entweder traditionell mit stilechter Holzscheide kaufen oder aber mit Lederscheide, so wie der Sax später von den Wikingern getragen wurde. Und wenn du auch beim Tragen besonderen Wert auf Authentizität legst, solltest du das Messer nicht nur parallel zum Gürtel tragen, sondern auch mit der Schneide nach oben.
Sogar beim Griff hast Du bei uns eine historische Auswahl zwischen den vor Jahrhunderten verwandten Materialien Holz, Horn oder Knochen. Und während der Sax zwischen Eisenzeit und Mittelalter meist recht einfach gefertigt war, belegen einige Funde dennoch, dass vor allem die Griffe der Wikinger reich verziert und geprägt waren.
Bei der Klinge hast du heute natürlich den Vorteil moderner Metallurgie, denn die heutigen Repliken bieten dir eine Klinge aus dekorativem Stahl. Sogar stumpfe Modelle mit abgerundeter Spitze für den Schaukampf findest du in unserer Auswahl.
Vom einfachen, vernieteten Holzgriff bis hin zu reichen Verzierungen kannst du das Sax kaufen, das zu deiner Kriegerseele passt.