Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der mittelalterlichen Küche und entdecken Sie, was auf den Tischen der Dienerschaft eines Ritters serviert wurde.
Wichtige Erkenntnisse:
- Lebensmittelkonservierung durch Räuchern, Salzen und Trocknen
- Saisonale Zutaten und regionale Küche prägten den Speiseplan
- Aufwertung des Geschirrs als Statussymbol
- Pasteten als mittelalterliches Fastfood
- Gemeinschaftliches Kochen in Dorfbackhäusern
Konservierungstechniken für Lebensmittel
Im Mittelalter gab es drei Hauptmethoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln: Räuchern, Salzen und Trocknen. Getrocknetes Fleisch war weit verbreitet und musste vor dem Verzehr zweimal gekocht werden, um es wieder zu beleben. Gesalzenes Fleisch hingegen wurde mehrmals gekocht, um überschüssiges Salz zu entfernen. Salz war ein wertvolles Gut und Statussymbol, da England keine eigenen Salzminen besaß.
Kochpraktiken und Werkzeuge
Mittelalterliche Köche verwendeten spezialisierte Messer für verschiedene Aufgaben, was ihren Status und Beruf widerspiegelte. Auch die Gäste brachten ihre eigenen Messer zum Essen mit. Bei der Zubereitung wurden Zutaten wie Lauch und Speck mit großen, mittelalterlich geformten Messern gehackt.
Zutaten und Saisonalität
Die Verfügbarkeit von Lebensmitteln hing von den Jahreszeiten ab. Gärten lieferten zu bestimmten Zeiten spezifische Erträge. Die Menschen aßen, was lokal verfügbar war, was zu einer abwechslungsreichen, saisonalen Ernährung führte. In Zeiten des Mangels warteten die Menschen sehnsüchtig auf das Frühjahr, wenn neues Gras als Nahrungsquelle diente.
Geschirr als Statussymbol
Mit steigendem Status verbesserte sich auch die Qualität des Geschirrs, das von Holz zu dekorierter Keramik überging. Unterschiedliche Keramikdesigns zeigten sozialen Status und Wohlstand an. Die Aufwertung des Geschirrs war ein sichtbares Zeichen für den gesellschaftlichen Aufstieg.
Schweinefleisch mit Salbei-Sauce
Ein gekochtes Schweinefleischgericht wurde mit einer aromatischen Salbei-Sauce serviert. Die Sauce bestand aus gemahlenem Petersilie und Salbei, vermischt mit hartgekochtem Eigelb und Essig. Die Verwendung von Eigelb als Bindemittel in Saucen war in der mittelalterlichen Küche weit verbreitet.
Essensregeln und Geschmacksrichtungen
Im Mittelalter aß man mit den Fingern, allerdings nur mit der rechten Hand und maximal zwei Fingern. Mittelalterliche Rezepte enthielten selten präzise Mengenangaben und dienten eher als Demonstration der Kochkunst. Die Gerichte hatten je nach sozialem Status unterschiedliche Geschmacksrichtungen, wobei kräftigere Aromen mit einer höheren Stellung assoziiert wurden.
Pasteten: Mittelalterliches Fastfood
Pasteten galten im Mittelalter als Fastfood. Der mittelalterliche Teig war einfach, bestand nur aus Mehl und Wasser und diente eher als Verpackung denn als essbarer Bestandteil. Der Teig fungierte als ofenfestes Kochgeschirr, das die Feuchtigkeit im Essen während des Backens bewahrte. Ein modernes Pastettenrezept enthielt richtigen Teig mit Butter als Bindemittel für besseren Geschmack und Textur. Mittelalterliche Pasteten waren praktisch für Reisen oder lange Tage auf dem Feld.
Gemeinschaftliches Kochen im Mittelalter
In mittelalterlichen Dörfern waren gemeinschaftliche Backhäuser üblich. Die Dorfbewohner brachten ihre Lebensmittel wie Pasteten und Gebäck zum Backen ins Dorfbackhaus. Öfen waren teuer in der Herstellung, daher teilten sich die Dorfbewohner gemeinschaftliche Öfen. Die Gemeinschaft kam zum gemeinsamen Kochen zusammen, was ein Gefühl von Zusammenhalt und Geselligkeit förderte. Diese Art des gemeinschaftlichen Kochens unterschied sich von den heutigen individuellen Zubereitungs- und Essgewohnheiten in Familien.
Dicke Bohnen mit Speck und Lauch
Ein serviertes Gericht waren dicke Bohnen mit Speck und Lauch, das komplexere Aromen aufwies. Es wurde mit einem Hornlöffel serviert, was auf einen etwas höheren Status hinwies, sowie mit einem verzierten Teller und Brotscheiben. Die Bohnen erweichten das Brot und schufen eine schmackhafte Kombination für die Mahlzeit.
Vergleich zwischen Bauern- und Ritteressen
Das Gericht mit dicken Bohnen verdeutlichte die Überschneidung zwischen Bauern- und Ritteressen. Das Gericht konnte sowohl von einem Bauern in einer Hütte als auch von einem Ritter in einer Burg genossen werden, wenn auch mit unterschiedlichem Raffinesse. Für einen Bauern wäre es ein eher gehobenes Gericht gewesen, während es für einen Ritter eine einfache Ergänzung zu seinen Mahlzeiten darstellte.
Freuen Sie sich auf die nächste Folge, in der wir erkunden, was ein Ritter zu Hause aß und ob es sich von dem unterschied, was er bei Besuchen von Gefolgsleuten mit mittlerem Status zu sich nahm.