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Mein erstes Mittelalter-Lager – Was muss mit?

Stell Dir das mal vor: Du gehst als Gast auf Mittelaltermärkte, verliebst Dich in das Ambiente, kleidest Dich das erste Mal in Gewandung, liebst das Ambiente dann noch mehr, willst gern noch mehr Zeit auf Märkten verbringen und entschließt Dich deshalb Dein erstes Lager aufzuschlagen. So oder so ähnlich ging und geht es den meisten Vernarrten, die mit dem Lagern beginnen. Gerade die Anfangszeit kommt einem vor wie ein einziges großes Abenteuer. Man lernt dazu, tüftelt, werkelt und genießt die Gemeinschaft. Um Dir den Einstieg etwas zu erleichtern,  geben wir Dir hier ein paar Tipps für Deine erste Grundausstattung.

Kleiner Hinweis vorweg: Wenn Du nicht bereits in einer Gemeinschaft unterwegs bist, solltest Du vor Deinem ersten Lager versuchen, eine Lagergruppe aus Deiner Region zu finden. Dort bekommst Du meist einen Platz im Zelt und kannst Dir einige Lager-Utensilien borgen. Hilfreiche Tipps zu Deiner Darstellung bekommst Du meist ebenfalls.

Das historische Zelt – Dreh- und Angelpunkt Deines Mittelalterlagers

Das vielleicht wichtigste Equipment eines Lagernden ist das historische Zelt. Wenn Du noch am Anfang Deiner Darstellung stehst, empfehlen wir Dir, noch kein Zelt zu kaufen. Wie oben bereits geschrieben, macht es mehr Sinn, sich erst einmal bei einer anderen Gruppe einzuquartieren. Warum? Wenn Du Dir ein Mittelalter-Zelt kaufen möchtest, solltest Du Dir sicher sein, dass es Deine Anforderungen erfüllt, die da wären:

Es muss zu Deiner Darstellung passen

Stimmt schon, es gibt Märkte, auf denen es reicht, wenn das Zelt grob mittelalterlich ausschaut. Aber Du weißt nicht, wo Du später vielleicht noch lagern möchtest. Und vor allem: Du weißt am Anfang nicht, ob Du bei dieser Darstellung bleibst. Angefangen hast Du vielleicht als Wiki, bis Dir nach einer Weile möglicherweise das Hochmittelalter ans Herz wächst. Was Du auf keinen Fall tun solltest: Mit einem Camping-Iglu zur Tat schreiten. Das zerstört die ganze Atmosphäre im Lager und Du wirst Dir weder mit dem Veranstalter noch mit anderen Lagernden Freunde machen.

Es sollte sich von Dir transportieren lassen

Das klingt jetzt banal, aber verglichen mit einem normalen Camping-Zelt ist ein historisches Zelt meist klobiger und schwerer. Die Plane unserer Zelte besteht beispielsweise aus einem schweren Baumwollstoff, der mittels Köperbindung schön fest und robust ist. Für normale Camping-Zelte hingegen werden moderne Stoffe verwendet, die sich zwar richtig gut zum Campen eignen, aber eben nicht historisch aussehen. Du solltest also bedenken, dass allein schon die Plane schwer ist und ihren Platz im Vehikel benötigt.

Neben der Plane hast Du auch noch das Gestänge aus Holz oder Eisen. Bei unseren Zelten kannst Du lange Stangen oft noch einmal in der Mitte teilen. Im Shop sind die Längen stets angegeben, damit Du beim Transport keine bösen Überraschungen erlebst.

Es muss ausreichend Platz bieten

Du kannst natürlich später immer noch aufrüsten, indem Du ein Gepäckzelt und/oder diverse Sonnensegel dazukaufst. Aber dennoch ist es gut, wenn Du jetzt schon erahnen kannst, wie viel Platz Du im Zelt benötigen wirst, also wie groß das Zelt sein sollte. Bei unseren Zelten kannst Du oft aus verschiedenen Größen pro Zelttyp wählen und Du findest im Produkttext auch meist eine Angabe dazu wie viele Personen darin lagern können.

Dennoch ist es nicht leicht, die benötigte Größe des historischen Zeltes zu ermitteln, wenn Du noch nie gelagert hast.

Deine Lager-Schlafstätte

Natürlich wäre es toll, wenn Du ein Truhenbett hättest, wirklich. Aber seien wir mal ehrlich: Das hatte vermutlich keiner auf seinem ersten Lager. Daher geben wir Dir hier einen kleinen Überblick, wie Du bezahlbar und dennoch komfortabel schlummern kannst.

Zuerst einmal sei Dir nahegelegt, dass Du Dir einen Schlafsack besorgst, falls Du noch keinen hast. Die Nächte können wirklich richtig kalt werden, selbst im Sommer. Achte beim Kauf darauf, dass er nicht zu groß und nicht zu klein ist, sodass die warme Luft gut zirkulieren kann. Unter den Schlafsack kannst Du eine Isomatte legen, damit es von unten nicht zu kalt wird und Du etwas bequemer liegst. Theoretisch reicht das schon, um lagern zu können.

Darüber hinaus lohnen sich folgende Anschaffungen:

  • Eine Wolldecke – Du kannst sie über den Schlafsack legen, sollte es mal richtig kalt werden, außerdem kannst Du sie auch tagsüber nutzen, um Sitzgelegenheiten bequemer zu gestalten
  • Diverse Felle halten ebenfalls warm, sind gemütlich und machen optisch was her
  • Feldbett oder Klappmatratze: die Alternativen zur Isomatte sind etwas bequemer, kosten aber etwas mehr, sind klobiger und lassen sich tagsüber weniger leicht verstecken

Im letzten Punkt klingt es schon an: Alles, was nicht zu eurer Darstellung gehört, sollte tagsüber – mindestens so lange Besucher auf dem Markt sind – versteckt werden. Hierfür könnt ihr alles Mögliche verwenden: Jutestoff, Baumwolldecken, Felle. Je nachdem, was Du für ein Zelt hast, kannst Du dieses möglicherweise tagsüber verschließen, aber man muss ja doch ab und zu hinein, daher wäre eine Versteckvariante besser. Wenn Du eine Weile im Hobby bist, legst Du Dir vielleicht eine schöne, große Holztruhe zu oder fertigst sie selbst. Ein Hingucker im Zelt!

Je nachdem wie fröstelig Du bist, empfehlen wir Dir dicke Wollsocken und mitunter sogar eine Mütze mitzunehmen. Möglicherweise wiederholen wir uns, aber es wird nachts wirklich kalt. Wirklich.

Lagerküche – Essen und Trinken wie im Mittelalter

Das ist ein riesiges Thema und wir könnten stundenlang darüber reden, was Du für Deine optimale Lagerküche brauchst. Aber hier beschränken wir uns erst einmal auf das Wesentliche.

Messer & Becher – Must Haves im Lager

Nehmen wir mal an, Du kommst in einem lieben Mittelalter Lager unter und darfst dort das hiesige Equipment nutzen. Dann wäre es dennoch schön, wenn Du folgende Dinge Dein Eigenen nennen kannst: Einen Becher und ein Messer. Beides kostet nicht die Welt.

Den Becher hast Du im Prinzip den halben Tag am Mann, denn daraus trinkst Du alle Getränke, vom Wasser bis zum Met. Natürlich kannst Du Dir auch einen Becher borgen, aber diese Anschaffung lohnt sich tatsächlich. Ein rustikaler Tonbecher sieht überdies auch im heimischen Küchenregal stylisch aus.

So auch beim Messer: Jeder, der es sich leisten konnte, hatte im Mittelalter ein eigenes. Es war nicht üblich, dass ein Haushalt Messer für Gäste bereithielt, folglich brachte jeder Gast sein eigenes Messer mit. Üblicherweise war es in einer Lederscheide am Gürtel befestigt. Legst Du Dir solch ein Gebrauchsmesser zu, dann hast Du auch gleich ein schnittiges Accessoire für Deine Gewandung! Achtet darauf, dass das Messer scharf ist, denn ihr müsst ja damit im Lager tatsächlich eure Zutaten zerkleinern. Unter Umständen müsst ihr euer Messer schärfen, wenn ihr sie neu kauft.

Ob Du sonst noch etwas zum Speisen benötigst, werden Dir Deine Lagergefährten sicherlich sagen können, aber in der Regel ist der Rest bereits vorhanden.

Deine eigene Kochstelle

Lagerst Du ohne fremde Hilfe, dann musst Du Dir auch Deine Kochstelle selbst arrangieren. Empfehlenswert ist ein Dreibein und ein Topf. Du kannst das Dreibein behelfsmäßig aus Stöcken bauen, aber das hält nicht lange und stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Achte beim Topf darauf, dass er groß genug ist, um alle satt zu bekommen. Bitte denk daran, dass Du zum Anhängen Deines Topfes mindestens einen S-Haken benötigst.

Alternativ zum Dreibein gibt es die Möglichkeit ein Kochgestell zu verwenden. Der Vorteil ist, dass Du sowohl einen Topf zum Kochen darauf platzieren als auch darauf grillen kannst.

Weitere wichtige Requisiten:

  • Wassereimer zum Löschen (praktisch sind jene aus Segeltuch, weil Du sie beim Transport zusammendrücken kannst)
  • Brettchen zum Schneiden der Zutaten
  • Ein Topf und eine Pfanne
  • Kellen zum Schöpfen und Kochlöffel zum Umrühren
  • Geschirr (mindestens ein Teller und eine Schüssel pro Person)
  • Evtl. eine Lagerkanne für Heißgetränke
  • Eine große (Holz-)Schüssel für den Abwasch

Nice to have

Deine Lagerküche ist jetzt so ausgestattet, dass Du damit arbeiten kannst. Wenn Du jetzt noch ein bisschen aufrüsten möchtest, gibt es etliche Dinge, die ebenfalls nützlich sind.

Das Messer ist zu Tisch das wichtigste Besteck, aber Löffel und Pfriem sind beim Essen ebenfalls praktisch. Umstritten ist das Nutzen von Gabeln im Mittelalter, vor allem, wenn sie mehr als zwei Zinken haben. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, verzichtest Du darauf. Einen ausführlichen Blogbeitrag zum Thema Essbesteck im Mittelalter findest Du an dieser Stelle.

Mollen sind sowohl praktisch als auch dekorativ

Ein tolles mittelalterliches Requisit ist die Molle, sowohl aus dekorativen als auch aus praktischen Gründen. Nicht ohne Grund wird sie „die Tupperdose des Mittelalters“ genannt. Schön sieht es aus, wenn Du beispielweise etwas Obst in einer Molle drapierst. So eine Molle dient zudem dem Anrichten von Fleisch, falls Du vorhast, welches zuzubereiten. Aber auch Kleinkram kannst Du darin ablegen, etwa Handarbeitszeug wie Nadel und Faden. Bei uns bekommst Du Mollen in drei Größen:

  • 18 cm lang: toll zum Anrichten von kleinen Snacks wie Keksen, Erdbeeren oder Nüssen
  • 30 cm lang: größere Snacks wie Äpfel, Birnen oder Brötchen
  • 45 cm lang: perfekt zum Anrichten von Braten oder Brot

Vergesst nicht, eure Holzprodukte – Mollen, Teller, Löffel, Schüsseln – vor der ersten Benutzung gut zu ölen. Sie dunkeln dadurch etwas nach, was die Maserung schön zur Geltung bringt. Zudem schließt das Öl die Holzporen und schützt dadurch das Holz.

Ess- und Aufenthaltsbereich

Hier geht es um den Bereich, in dem Du mit den anderen Lagernden Dein Essen zu Dir nimmst bzw. wo Du Dich meist aufhältst, um zu sitzen, zu klönen und / oder leichte Handarbeiten zu verrichten.

Möbel

Optimaler Weise besteht dieser Bereich mindestens aus einem Tisch und je einer Sitzgelegenheit für jeden Lagernden. Mittelalterlager sind in der Regel eine gesellige Angelegenheit, daher wirst Du schnell feststellen, dass der ein oder andere Lagernde gern einmal auf einen Schnack vorbeikommt. Dann wäre es natürlich schön, wenn Du ihm einen Sitzplatz anbieten könntest, aber grundsätzlich ist das kein Muss. Im schlimmsten Fall sitzt man auf dem Boden oder holt sich ein Fell, eine Decke, etc. Niemand wird Dir das übel nehmen, keine Sorge!

Wenn Du noch keine Hocker / Stühle hast, eignen sich Bananenkisten aus Holz als Ersatz. Achte darauf, dass sie nicht zu industriell gefertigt aussehen. Mit ein paar Handgriffen kann man beispielsweise die Klammern entfernen und mit historischen Schrauben ersetzen. Im Notfall kannst Du auch einen normalen Hocker nehmen und mit Decken und Fellen verstecken.

Lager-Überdachung

Wichtig ist, dass dieser Bereich überdacht ist. Entweder Du hast ein Zelt mit einem großen Vordach wie es beispielsweise bei den Sachsenzelten der Fall ist. Dann kannst Du Deinen Aufenthaltsbereich dort platzieren. Oder aber Du besorgst Dir zusätzlich ein Sonnensegel. Das sind die zwei elegantesten Lösungen.

Notfalls kannst Du den Bereich behelfsmäßig im (Schlaf-)Zelt einrichten. Empfehlenswert ist das aber nicht, weil es meist nicht gut einsehbar ist und Marktbesucher nicht mit euch interagieren können. Ihr werdet es eher nicht erleben, dass jemand in euer Zelt kommt, denn das ist nach ungeschriebener Regel euer privater Bereich. Ihr müsstet die Gäste dann gezielt einladen. Und dann wird es recht eng sein, denn Du hast in diesem Zelt bereits Dein Equipment und Deine Schlafstätte. Kurzum, den Essbereich im Zelt einzurichten (in dem Du auch schläfst), ist eher eine Notlösung.

Dekoration

Gut, Dein Essbereich ist jetzt eingerichtet und wasserfest, nun möchtest Du eventuell noch ein wenig aufrüsten. Für ein schönes Flair kannst Du den Essbereich mit Fellen und Decken ausstaffieren. So wird’s gleich richtig gemütlich! Was auch nicht fehlen darf, ist Licht und damit kommen wir zum letzten großen Thema.

Es werde Licht! – Feuerstellen, Lampen, Fackeln und Kerzenhalter

Unser kleine Oseberglampe spendet herrliches Licht für Dein Mittelalter Lager 

Es ist kein Geheimnis, dass es im Mittelalter (und auch davor) keinen Strom gab. Du musst Dir Deine historischen Lichtquellen also selbst schaffen. Vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn die Tage nicht mehr ganz so lang sind, wirst Du abends in geselliger Runde recht schnell im Dunkeln sitzen. Die Möglichkeiten der Erleuchtung sind mannigfaltig – je nach Geldbeutel kannst Du Dich hier richtig kreativ ausleben.

Feuerstelle

Das einfachste ist das Befeuern einer größeren Feuerstelle wie etwa einen Feuerkorb oder eine Feuerschale, denn damit erleuchtest Du einen recht großen Bereich. Meist reicht dieses Licht, damit alle Drumherumsitzenden genügend sehen, um ihren Tonbecher zum Mund führen zu können. Der Nachteil ist aber, dass Du dafür Holz benötigst. Manche Veranstalter stellen das Feuerholz, manche nicht. Du solltest Dich darüber vorher informieren, denn Du benötigst es ohnehin zum Kochen. In der Regel lässt Dir der Veranstalter eine Bestätigung Deines Lagerplatzes zukommen, in der solche Infos aufgeführt sind. Auch ob beispielsweise offene Feuer erlaubt sind, ob Du einen Feuerlöscher mitbringen sollst etc. erfährst Du dann.

Vergiss nicht, Dir ein kleines Beil und eventuell sogar einen kleinen Hackklotz mitzunehmen, damit Du die großen Scheite zum Anzünden in kleinere Späne teilen kannst. Und sollte das Wetter mal etwas unangenehmer sein, ist ein Anzünder sehr hilfreich.

Kerzen und Fackeln

Richtig gemütlich wird es zudem, wenn Du im Mittelalter-Lager mehrere kleinere Lichtquellen platzierst, beispielsweise ein paar Fackeln um das Zelt oder auch einige Kerzenständer im Sitzbereich. Unsere Laternen sind zudem praktisch, wenn Du ein mobiles Licht benötigst, das nicht windanfällig ist. Denn auch der Gang zur Latrine ist bisweilen düster.

Unser Tipp: Bitte Deinen Bekanntenkreis, dass sie Dir ihre Kerzenstummel aufheben. Besonders in der Weihnachtszeit kommt dann meist viel zusammen. Mit dem Wachs und einem Docht (ein Kienspan oder ähnliches) befeuerst Du dann günstig unsere Oseberglampe. 

Sonstiges Licht

Auch wenn Du Dich möglichst penibel an das mittelalterliche Leben halten möchtest, solltest Du im Zelt eine Taschenlampe oder eine LED-Kerze aufbewahren. Vor allem, wenn Du im Schlaf geweckt wirst, hast Du manchmal nicht die Zeit noch eine echte Kerze anzuzünden. Alternativ kannst Du auch ein Handy mit Taschenlampenfunktion verwenden, aber vielleicht genießt Du im Lager auch einfach die handy-freie Zeit. Wenn Du es nutzt, achte darauf, dass Du ggf. eine Powerbank dabei hast.

Was beim Lagern sonst noch gern vergessen wird

Wenn Du das erste Mal Dein Lager aufbaust, wirst Du vermutlich feststellen, dass es eher die alltäglichen Dinge sind, die man vergisst mitzunehmen. Diese Dinge solltest Du unbedingt einpacken:

  • Ein kleines Notfall-Set mit den wichtigsten Medikamenten sowie Pflastern
  • Sonnencreme, auch wenn Dir der Wetterbericht etwas anderes sagt
  • Geschirrtücher / Handtücher
  • S-Haken für die Töpfe und die Anbringung der Lampen