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Mittelalterliche Schilde selbst herstellen: Schritt für Schritt zum eigenen Kampfschild

Mittelalterliche Schilde selbst herstellen: Schritt für Schritt zum eigenen Kampfschild

Dieser umfassende Leitfaden zeigt, wie man einen mittelalterlichen Schild für Reenactment und Schaukämpfe von Grund auf selbst baut. Mit Geduld und handwerklichem Geschick lässt sich ein robuster, voll funktionsfähiger Schild fertigen.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Die Form des Schildes richtet sich nach dem Verwendungszweck, sei es für Dekoration, leichte Kämpfe oder Vollkontakt.
  • Für die Stabilität ist die Auswahl der richtigen Holzarten und -stärken entscheidend.
  • Zwischen den Holzschichten eingelegte Stoffstücke erhöhen die Haltbarkeit.
  • Kantenversteifungen mit Seil und Stoff schützen vor Beschädigungen bei Treffern.

Planung und Materialauswahl

Bevor es an die Arbeit geht, muss die grundlegende Form des Schildes festgelegt werden. Soll er nur dekorativ sein, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Schilde für leichte Kämpfe sollten eher groß sein, während für Vollkontakt kleinere Exemplare von Vorteil sind. Auch die Wahl der Hölzer hängt vom Einsatzzweck ab: Birkensperrholz eignet sich für Kampfschilde, Pappelsperrholz eher für Dekoration oder Buhurt.

Neben Holz werden Stoffe benötigt, am besten aus Leinen oder Baumwolle. Für Kampfschilde empfiehlt es sich, eine dickere Stofflage für die Vorderseite und eine dünnere für die Rückseite zu verwenden. Die Schnittmuster sollten unbedingt parallel zum Fadenlauf ausgerichtet sein, um ein Ausleiern zu verhindern.

Formgebung des Holzes

Um dem Schild seine charakteristische Wölbung zu verleihen, muss das Holz gebogen werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden, je nach Größe und gewünschter Krümmung. Mit Spanngurten und Holzkeilen lässt sich eine gleichmäßige Biegung erzielen. Für größere Schilde empfiehlt sich eine stabilere Vorrichtung mit Wagenheber, um die nötige Spannung aufzubauen. Dabei ist es wichtig, die Kräfte gleichmäßig zu verteilen und das Holz 24 bis 48 Stunden in dieser Position zu belassen.

Aufbau und Verleimung

Sind die Holzteile in Form gebracht, werden sie mit den zugeschnittenen Stoffstücken verleimt. Der Leim sollte großzügig aufgetragen und mit Wasser in den Stoff einmassiert werden, um Luftblasen zu vermeiden. Anschließend werden die Holzschichten mit Schraubzwingen fixiert und zum Trocknen beiseitegelegt. Nach dem Zuschnitt auf die endgültige Form können Unebenheiten mit Handhobel und Schwingschleifer geglättet werden.

Kantenversteifung und Bezug

Um die Schildkante zu verstärken, wird ein Hanfseil umlaufend aufgeklebt und mit Klebeband oder speziellen Klammern fixiert. Darüber kommt ein breiter Leinenstreifen, der zusätzlichen Schutz bietet. Nun kann der gesamte Schild mit einer weiteren Stoffschicht bezogen werden. Dazu wird der Stoff von der Mitte aus mit Weißleim aufgebracht und glatt gestrichen. An den Kanten sollte genügend Stoff für einen sauberen Abschluss überstehen.

Griffe und Riemen

Für einen sicheren Halt werden Lederriemen auf der Rückseite des Schildes angebracht. Position und Länge richten sich nach der Armhaltung des Trägers. Die Riemen können aus einem Gürtel geschnitten oder selbst angefertigt werden. Mit einer einfachen Schablone lassen sich die Löcher für die Nieten anzeichnen und mit einer Lochzange ausstanzen. Vor dem endgültigen Befestigen empfiehlt es sich, die Riemen probeweise mit Schnürsenkeln zu fixieren.

Oberflächenbehandlung und Bemalung

Vor der Bemalung wird der Schild grundiert, entweder mit verdünnter Acrylfarbe oder einer speziellen Grundierung aus Kreide, Wasser und Weißleim. Mögliche Risse lassen sich mit etwas Spachtelmasse ausbessern. Für das Übertragen einer Vorlage auf den Schild eignet sich Kohlepapier. Dazu wird die Vorlage auf die gewünschte Größe skaliert, ausgedruckt und auf dem Schild fixiert. Mit einem Stift werden dann die Konturen nachgezeichnet, sodass sie sich auf der Oberfläche abbilden.

Mit etwas Übung und Geduld lässt sich so ein robuster, voll einsatzfähiger Schild herstellen. Die vorgestellten Techniken bieten viel Raum für individuelle Anpassungen und kreative Gestaltung. So wird der selbst gefertigte Schild zu einem echten Unikat und treuen Begleiter bei jedem Reenactment oder Schaukampf.

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Materialien werden für den Bau eines mittelalterlichen Schildes benötigt?
    Für den Bau eines mittelalterlichen Schildes werden hauptsächlich Holz, Leder und Metall verwendet. Die Schilde bestanden typischerweise aus 1/2 Zoll dicken Holzbrettern, die zusammengeleimt wurden. Eine Schicht aus Leim und grobem Hanfstoff verlieh dem Schild Flexibilität und Haltbarkeit. Zusätzlich wurde ein metallener Schildbuckel angebracht, um die Hand des Trägers zu schützen. Weiterhin wurden die Ränder des Schildes oft mit Rohhaut verstärkt, um die Stabilität gegen Schläge zu erhöhen.
  2. Wie wird die charakteristische Wölbung eines Schildes erzeugt?
    Um die charakteristische Wölbung eines mittelalterlichen Schildes zu erzeugen, muss das Holz gebogen werden. Mithilfe von Spanngurten und Holzkeilen lässt sich eine gleichmäßige Biegung erzielen. Für größere Schilde empfiehlt sich eine stabilere Vorrichtung mit einem Wagenheber, um die nötige Spannung aufzubauen. Dabei ist es wichtig, die Kräfte gleichmäßig zu verteilen und das Holz 24 bis 48 Stunden in dieser Position zu belassen.
  3. Welche Methoden gibt es zur Verstärkung der Schildkanten?
    Zur Verstärkung der Schildkanten können mehrere Methoden angewendet werden. Eine häufig verwendete Technik ist das Aufkleben eines Hanfseils entlang der Kante, welches dann mit Klebeband oder speziellen Klammern fixiert wird. Über das Seil wird ein breiter Leinenstreifen gelegt, der zusätzlichen Schutz bietet. Alternativ kann auch das Biegen von Metall verwendet werden, um die Kante zu verstärken. Diese Methode erhöht die Steifigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Biegung.
  4. Wie werden Griffe und Riemen am Schild befestigt?
    Griffe und Riemen, bekannt als Enarmes, werden typischerweise durch die Vorderseite des Schildes genietet und mit quadratischen Unterlegscheiben verstärkt. Diese Enarmes sind normalerweise Lederriemen, die entweder einen Handgriff oder einen vollständigen Armgriff am Schild ermöglichen. Die Griffe sind oft D-förmig, wobei die gerade Seite zum Schild zeigt oder mit zwei festen Punkten am Schildkörper verbunden ist, sodass genügend Platz zum Greifen bleibt.
  5. Welche Schritte sind bei der Oberflächenbehandlung und Bemalung eines Schildes zu beachten?
    Bei der Oberflächenbehandlung und Bemalung eines mittelalterlichen Schildes sind mehrere Schritte zu beachten: Zunächst sollte die Oberfläche mit Sandpapier geglättet werden, beginnend mit grobem und anschließend feinem Sandpapier, um eine gute Haftung der Farbe zu gewährleisten. Danach wird die Oberfläche mit einem feuchten Tuch gereinigt, um Staub und Schmutz zu entfernen. Anschließend sollte eine Grundierung aufgetragen werden, entweder mit verdünnter Acrylfarbe oder spezieller Grundierung aus Kreide, Wasser und Weißleim. Nach dem Trocknen kann der Schild bemalt werden. Dabei ist es hilfreich, eine Vorlage mittels Kohlepapier auf den Schild zu übertragen und die Konturen nachzuzeichnen. Die Bemalung erfolgt idealerweise in mehreren Schichten, um eine gleichmäßige Deckung zu erreichen. Abschließend kann eine Schutzschicht aus klarem Lack oder Firnis aufgetragen werden, um die Bemalung zu versiegeln und vor Beschädigungen zu schützen.
  6. Wie unterscheiden sich Schilde für Dekoration von solchen für Kampfzwecke?
    Dekorative Schilde sind oft mit aufwendigen Designs und Symbolen versehen, die als Identifikationsmerkmal oder zur Botschaftsübermittlung dienen können. Im Gegensatz dazu liegt bei Kampfschildern der Schwerpunkt auf praktischer Funktionalität. Kampfesschilde, wie zum Beispiel der Paviseschild, sind für bestimmte strategische Zwecke entwickelt, wie der Schutz von Bogenschützen bei Belagerungen. Sie sind größer und robuster konstruiert, um tatsächliche Gefahren abzuwehren, während dekorative Schilde eher symbolischen und ästhetischen Wert besitzen.
  7. Welche Rolle spielen Stofflagen beim Aufbau eines Schildes?
    Stofflagen spielen eine entscheidende Rolle beim Aufbau eines mittelalterlichen Schildes. Sie wurden über die Holzplatten des Schildes gelegt, um diesen zu verstärken. Dabei erhöhten sie die Haltbarkeit und Stärke des Schildes, was ihn im Kampf effektiver machte. Der Stoff fungierte ähnlich wie modernes Fiberglas und machte den Schild sowohl robust als auch flexibel. Zudem halfen die Stofflagen dabei, andere Komponenten wie den Metallschildbuckel und die Rohhautkante des Schildes zu sichern, was zur Integrität des gesamten Schildes beitrug.
  8. Wie lange dauert der gesamte Herstellungsprozess eines mittelalterlichen Schildes?
    Der gesamte Herstellungsprozess eines mittelalterlichen Schildes ist zeitintensiv und erfordert viel handwerkliches Geschick. Die genaue Dauer kann je nach Komplexität des Schilddesigns, den verwendeten Materialien und der Fertigkeit des Handwerkers variieren. Historische Quellen deuten darauf hin, dass die Herstellung mehrere Schritte umfasst, darunter das Verleimen der Holzplatten, das Aufbringen von Schutzschichten aus Stoff und Leim sowie das Hinzufügen von Griffen und Metallteilen. Insgesamt kann der Prozess mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen.
  9. Welche Werkzeuge sind für den Bau eines Schildes unerlässlich?
    Für den Bau eines Schildes sind folgende Werkzeuge unerlässlich: Sägen zum Zuschneiden des Holzes, Stechbeitel für feine Holzarbeiten, Hämmer zum Befestigen der einzelnen Teile, Nägel, Pinsel und Farben für die dekorative Gestaltung. Je nach Design und Einsatzbereich können zusätzliche Werkzeuge wie Leder-Nähsets erforderlich sein, insbesondere wenn der Schild mit Leder verstärkt werden soll.
  10. Wie kann die Haltbarkeit eines selbst gebauten Schildes erhöht werden?
    Um die Haltbarkeit eines selbst gebauten Schildes zu erhöhen, empfiehlt es sich, Polyethylenfasern zur Stabilisierung des Materials zu verwenden. Diese schützen den Schild vor Feuchtigkeit, Abnutzung und UV-Licht. Auch die Auswahl qualitativ hochwertiger Materialien, sorgfältige Handwerkskunst und eine richtige Anwendung sowie Lagerung tragen entscheidend zur Langlebigkeit des Schildes bei.

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